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Geregeltes Netzteil Version 2.0
Hier möchte ich alternativ eine Stromversorgung mit geregelten Ausgangspannungen vorstellen. Die Schaltung ist so dimensioniert daß sie für alle hier gezeigten Verstärker eingesetzt werden kann, und beinhaltet auch die beiden für den Canopus und Capella benötigten Hilfsspannungen. Das Netzteil zeichnet sich insbesondere durch niederohmige Ausgangsimpedanzen sowie geringe Restwelligkeit aus. Gegenüber der 1. Version hat sich die Ausgangsimpedanz um mehr als den Faktor 10 verkleinert.
Die Schaltung
Die 150Volt Hilfsspannung für den Canopus (80Volt für den Capella) wird nach ähnlichem Prinzip erzeugt. Der Unterschied ist hier daß die Referenzspannung am Emitter von Q701 ansteht. Die Konstantstromquelle habe ich hier durch einen Widerstand ersetzt, da die Schaltung über die stabilisierte -400Volt Spannung gespeist wird und somit einen konstanten Strom liefert. Zu berücksichtigen ist daß sich die beiden Hilfsspannungen (150Volt, -15Volt) auf -400Volt beziehen. Wird das Netzeil für den Canopus eingesetzt entfällt der GND-Anschluß. Stattdessen wird -400Volt zu 0Volt und +400Volt zu +800Volt, ebenso beim Capella. Die Verzögerungsschaltung wird nur benötigt wenn Röhren mit im Spiel sind, andernfalls sind auf der Platine die Kontaktanschlüsse zu brücken. Die Zeitkonstante für den Universaltimer NE555 wird durch den Trimmer R302 und C302 vorgegeben. Wird die Verzögerungsschaltung mit 6,3V Gleichspannung versorgt sind D301 und R305 zu brücken, damit am Relais 6V ankommen.
Layout Platinenmaße: 106 x 173 mm Stückliste gibt es hier.
Inbetriebnahme
ACHTUNG! Man sollte nicht vergessen daß man hier mit nicht ungefährlichen Spannungen von über 400 Volt arbeitet. Um sich selbst zu schützen sollte man bei angelegter Betriebsspannung niemals mit beiden Händen gleichzeitig an der Schaltung arbeiten.
Das Netzteil ist für optimalen Klang und nicht für optimale Betriebssicherheit designed. Bestimmte Schutzmassnahmen habe ich bewusst weggelassen da sie den Klang negativ beeinflussen würden. Deshalb sollte man bei der Inbetriebnahme sehr vorsichtig vorgehen und Kurzschlüsse vermeiden. Nachdem das Netzteil ausgeschaltet wird ist darauf zu achten daß alle Kondensatoren entladen sind bevor daran weitergearbeitet wird. Selbst eine Restladung von 50 Volt auf den Elkos kann bei einem Kurzschluß mit dem Schraubenzieher oder mit dem Lötkolben das Aus für einige Halbleiter bedeuten.
Ergebnis Die Spannungen der Hauptversorgung werden allein durch die Summe der Zenerspannungen von D406 bis D408 bestimmt und sind in weiten Bereichen wählbar. Zu berücksichtigen ist, daß die Spannung am Eingangs-ELKO C401 mindestens 20 Volt über der gewünschten Ausgangsspannung betragen sollte (Worst Case Betrachtung). Die Ausgangsimpedanz der Hauptversorgung und der 150 Volt Hilfsspannung ist < 0,2Ohm über einen Frequenzbereich von 0 - 100KHz die Restwelligkeit ist nicht mehr meßbar. Ausführliche Hörtests habe ich bei meinem Sirius V1.0 durchgeführt. Klanglich legt der Verstärker an noch tieferen und strukturierteren Bässen zu. Faszinierend auch die verbesserte Impulswiedergabe, insgesamt gewinnt der Verstärker noch an Klarheit und Transparenz.
bestückte Platine geregeltes Netzteil Version 2
Stabilisierte Stromversorgung für Röhrenheizung mit Softstart
Um die Brumm- und Geräuscheinstreuung über die Heizspannung bei Röhrenverstärkern zu minimieren benötigt man eine stabilisierte 6,3 Volt Heizspannung. Die von mir vorgestellte Schaltung arbeitet mit einer Eingangsspannung von 9 - 10 Volt Wechselspannung und liefert daraus eine stabilisierte Ausgangsspannung, einstellbar zwischen 2,85 bis 8,6 Volt. Eine integrierte Softstart Funktion fährt die Ausgangsspannung nach dem Einschalten in vorgegebener Zeit von 0,45 Volt auf die eingestellte Ausgangsspannung hoch. Kernstück der Schaltung ist der Linearregler L200. Um den auf 2 Ampere intern begrenzten Ausgangsstrom aufzustocken kommt hier der Leistungtransistor BD250 zum Einsatz. Sobald der Spannungsabfall über R1 0,6 Volt übersteigt wird U5 leitend und übernimmt die zusätzlich anfallende Stomlast. Der Widerstand R2 ist optional und dient zur externen Strombegrenzung auf 4,5 A ( Imax = 0,45V/R2 ). Eingestellt wird die Ausgangsspannung mit R5. R3 und C5 bestimmen die Steilheit der Hochfahrrampe nach dem Einschalten. Die externe Strombegrenzung setzt ein sobald der Spannungsabfall zwischen Pin 5 und Pin 2 0,45 Volt erreicht. Das heist nach dem Einschalten wird C5 mit dem Konstantstrom (0,45 Volt/R3) geladen bis die eingestellte Ausgangsspannung erreicht ist. Die zur Gleichrichtung verwendeten Schottky Dioden SB550 verkraften 5 Ampere, die maximimale Belastung dieser Schaltung ohne externe Strombegrenzung beträgt 7 Ampere. Platinenmaße: 50 x 118 mm Die Stückliste gibt’s hier. Die Kosten für dieses Netzteil liegen bei ca. 15 Euro.
Elektonische Sicherung
Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Schmelzsicherungen (Standardsicherungen klingen beschissen, PADIS-Sicherungen sind teuer) habe ich eine kleine Schaltung entwickelt welche die nachfolgenden Bauteile effektiv schützt ohne sich negativ im Klang bemerkbar zu machen. Im Normalbetrieb bezieht T3 über R12 seine Gate-Spannung und ist durchgeschaltet. Übersteigt der Strom durch T3 eine bestimmte Grenze die durch R13 festgelegt wird beginnt D21 zu leiten und schaltet T4 durch. Die Gate-Spannung an T3 wird somit verkleinert und die Strombegrenzung setzt ein. Jetzt beginnt die Drain-Source-Spannung an T3 anzusteigen. Wird diese größer als die Zenerspannung von D22 beginnt diese zu leiten und schaltet T4 über R15, D20 komplett durch. Das heist die Gate-Spannung wird auf 0 reduziert und T3 sperrt. Die Sperre wird erst wieder aufgehoben wenn die Drain-Source-Spannung unter die Zenerspannung von D22 fällt. Bei R13=10 Ohm schaltet die Schaltung bei ca. 70mA ab. Der Elko C7 verzögert die Komplettabschaltung, sodaß nicht gleich beim ersten Erreichen des Maximalstromes abgeschaltet wird. Vorteil dieser Schaltung gegenüber Schmelzsicherungen: Nachteile: Die Schaltung passt auf eine ca. 2x2 cm große Platine die an eine durchgebrannte Schmelzsicherung angelötet werden kann. So kann die Sicherung auf dem Netzteil problemlos ersetzt werden.
Schaltplan, Layout etc. könnt ihr hier herunterladen. Alternativ gibt es hier noch ein Layout von Klaus Wiczorek bei dem zu Gunsten größerer Kompaktheit der FET und Elko auf der Lötseite angeklappt angelötet werden können.
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